Schule und Kindergarten

SCHULE UND KINDERGARTEN

PROJEKTE

Schule und Kindergarten

Kindergarten- und Grundschulkinder werden zum Thema Demenz spielerisch und kindgerecht – auch unter zu Hilfenahme altersgerechter Literatur – in aktiven Einheiten unterrichtet. Im Anschluss gestalten die Kinder zusammen mit Gästen einer Betreuungsgruppe für demenzerkrankte Menschen oder mit Bewohnerinnen und Bewohnern eines Seniorenheims regelmäßig gemeinsame Nachmittage mit kreativen, musikalischen und sportlichen Elementen.

Eine Demenzerkrankung beeinflusst das gesamte Familienleben und damit auch Kinder und Jugendliche, also die Enkel bzw. Urenkel. Die Projekte möchten dazu beitragen, den Kindern altersgerecht und ohne sie zu überfordern das Thema Demenz näher zu bringen. Sie sollen die Möglichkeit haben, Wissen über Demenzerkrankungen zu erwerben und im sensiblen Umgang mit demenzkranken Menschen unterstützt werden. Hierbei von großem Nutzen ist die meist unbefangene Art der Kinder. Es sollte ihnen bewusst werden, dass Menschsein mehr bedeutet, als Kompetenzen und Fähigkeiten zu besitzen. Ein Lernziel sollte sein, dass Kinder die Erfahrung machen, dass eingeschränkte Menschen ebenso eine Würde besitzen und unsere Achtung brauchen wie andere Menschen auch.

Darüber hinaus ist es wichtig das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu tragen und damit einen unbefangenen, offenen und natürlichen Umgang mit den Betroffenen und ihrem Umfeld zu ermöglichen.

 

Die Projekte „Herbst im Kopf“ und „Wenn Gedanken wie Seifenblasen zerplatzen“ verfolgen genau diese Ziele und sind in zwei Teile gegliedert:

SCHULUNG DER KINDER
Innerhalb mehrerer Einheiten in Kindergarten oder Grundschule oder im Rahmen von Workshops erhalten die Kinder entsprechende Informationen über die Erkrankung, können spielerisch nachempfinden, wie es ist, alt bzw. in den Handlungen eingeschränkt zu sein, entwickeln selbst Ideen und lernen den Umgang mit den Erkrankten. Umrahmt werden die Schulungseinheiten durch den Einsatz von entsprechender Literatur und Filmmaterial, welches den Kindern dazu verhilft, sich in das Leben einer Familie mit einem demenzerkrankten Familienmitglied hinein zu versetzen.

BEGEGNUNGSEINHEITEN
Im Anschluss finden regelmäßig Begegnungseinheiten gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern einer Betreuungsgruppe des Demenzzentrums oder in stationären Einrichtungen sowie Seniorentreffs statt. Inhaltlich werden die Treffen z. B. durch Singen, Basteln, Spielen und Bewegungsübungen möglichst in der 1:2 Begegnung gestaltet.

 

Für die älteren Menschen ist das Zusammensein mit den Kindern eine wohltuende Freude, da sie im Laufe ihrer Krankheit immer kindähnlicher werden d.h. es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten und sie fühlen sich zu den unbefangen auftretenden Kindern hingezogen. Sogar schöne Erinnerungen an die eigene Kindheit wie auch elterliche Gefühle können dabei geweckt werden. Durch den Kontakt erhalten die an Demenz erkrankten Menschen eine ressourcenorientierte Möglichkeit zur Aufarbeitung ihrer Lebensgeschichte. Man könnte die Begegnungen auch als identitätsstiftende und – erhaltende Maßnahmen bezeichnen.

Die Kinder lernen, dass es wichtig ist, Menschen, die anders sind, so anzunehmen, wie sie sind. Für die jungen Menschen ist es ein sozialer Lernerfolg, da sie erfahren, dass man mit Demenzkranken völlig angstfrei Kontakt aufbauen und ihnen spontan Freude bereiten kann.

Sowohl über das Projekt im Kindergarten als auch in der Grundschule sind entsprechende Kurzfilme entstanden mit den Titeln „Wenn Gedanken wie Seifenblasen zerplatzen“ und „Herbst im Kopf“, welche auch gerne bei öffentlichen Veranstaltungen gezeigt werden.

 

Und gerne kommen wir auch einmal in eine Schule oder einen Kindergarten, den Sie vorschlagen.

Darüber hinaus sind entsprechende Projekte und Workshops zum Thema „Alter und Demenz“ auch an weiterführenden Schulen oder in der offenen Kinder- und Jugendarbeit möglich.

Projektumsetzung: Fachkraft der Beratung und Koordinierung mit Schwerpunktaufgabe Demenz

EINDRÜCKE